Bei Neuwagen oder neuen Bremsen, Scheiben plus Beläge, müssen sich die Teile erst aufeinander einspielen (einlaufen) und behutsam mit Temperatur vorsorgt werden. Beim Verbrenner liegt die Strecke, je nach Profil bei 200-300kM. Beim BEV würde ich den Wert mindestens verdoppelt. Das größte Problem ist allerdings, das man dies aktiv tun muss. Wer das Auto in den Standardeinstellungen nur normal (behutsam) bewegt und die ersten 1000kM damit verbringt die Bremsanlage nur für die letzten 2 Meter an der Ampel zu nutzen, man hört hier ein deutliches und langsames, metallisches Kratzen, der hat seine Bremsen schon nicht unbedingt gut eingefahren. Die Teile sind immer noch ruppig zueinander, es wurden (kalte) Riefen in den Scheiben erzeugt und von Temperatur und Einlaufen keine Spur. Nutzt man die Bremse dann einmal weil man muss, gibt es direkt zu viel Temperatur durch zu viel Reibung auf der Scheibe, auch weil die Teile nicht gut eingelaufen sind. Hierdurch verschlechtert sich das Bremsverhalten nochmals massiv und die Komponenten werden weiter geschädigt, laufen blau an, erzeugen Fading, Verglasen oder ähnliches, da, ihr ahnt es, nicht korrekt eingelaufen, eingefahren bzw. auf einander eingespielt. Es ist schwierig bis unmöglich das im späteren Verlauf wieder weg zu bekommen.
Wenn korrekt eingefahren alle 1-2 Wochen die Anlage behutsam auf Temperatur bringen und dann 2-3 mal beherzt aufs Pedal (mit kurzen Kühlpausen dazwischen) und alles ist bzw bleibt gut.
Wir hatten das Glück mit dem Wage, 4 Tage nach Übergabe, eine Urlaubsreise, 5 Personen und Gepäck antreten zu können. Insgesamt mehr als 1700kM. Danach war alles tipptopp mit den Bremsen. Aber auch diese setzen Flugrost an, wenn diese nicht genutzt werden. Der One-Pedal Mode zum Beispiel ist absolut genial, behaltet jedoch im Hinterkopf die Bremsen auch ab und an mal zu nutzen bzw. frei zu bremsen.