Seltsamerweise scheint es im www keine Infos über Taumelbewegungen von Tripode-Gelenkwellen zu geben... oder ich habe nicht die richtigen Suchbegriffe verwendet
Daher habe ich versucht, anhand einfacher Grafiken zu verstehen, warum die Wellen taumeln.
Hier das Ergebnis:
TripodeZyklus.png
Demnach düften Tripodewellen nur ruhig laufen, solange sie nicht abgewinkelt sind. Mit steigendem Beugewinkel wird auch das exzentrische Taumeln immer stärker.
Daher erscheint es logisch, daß bei "nach außen hängenden" Gelenkwellen das Höherlegen der Antriebsachse die Vibrationen verstärkt, und umgekehrt.
Zudem ist jede Tripodewelle eine eigene Quelle von Vibrationen bzw. Brummfrequenzen. Daher ist es grundsätzlich logisch, daß der MG4 XP mit Allradantrieb stärker brummt als die Hecktriebler.
Da das Taumeln an den motor- bzw. getriebeseitigen Enden der Gelenkwellen entsteht (während radseitige Kugel-Gleichlaufgelenke nicht taumeln), werden die Taumelschwingungen in die jeweilige Antriebseinheit geleitet. Wenn die Antriebseinheiten fest mit der Karosserie verschraubt sind, gehen die Schwingungen ungehindert in die Karosserie und können dort Material- und/oder Luftresonanzen anregen.
Meine Hypothese:
Wenn die Heckantriebseinheit des MG4 "weicher" mit der Karosserie verbunden ist und damit besser entkoppelt ist als die XP-Fronteinheit, könnte das Taumelbrummen bei den Hecktrieblern so gut gedämpft sein, daß es die meisten Fahrer nicht stört. Wohingegen der XP dann nicht nur wegen 4 statt 2 Tripodegelenken stärker brummen würde als die Hecktriebler, sondern auch wegen der schlechteren Entkopplung der Frontantriebseinheit.
Dann werden alle Abhilfe-Versuche mit anderen Reifen usw. größtenteils ins Leere gehen, solange man nicht eine wirksamere Entkopplung zwischen Frontantriebseinheit und Karosserie einbaut - oder Tripodegelenke mit einer anderen inneren Geometrie, die weniger taumeln.