Heist das dann auch, dass der Standard an einer Schnellladesäule auch nur so langsam laden kann, weil er einphasig lädt?
Du musst unterscheiden zwischen den CCS-Steckern (diesen "zweiteiligen") und dem Typ2-Stecker (der 7-polige "obere Stecker").
CCS lädt mit Gleichstrom (DC) und dieser Strom geht direkt so wie er ist in die Batterie. Hier legt nur die Batterie die Ladeleistung fest.
Typ-2 aber lädt mit Wechselstrom (AC) wie er im Haushalt üblich ist. Hier muss der Strom im Auto im Bordladegerät in Gleichstrom gleichgerichtet werden. Und das ist hier der "Flaschenhals". Die elektronischen Leistungsbauteile der Gleichrichters sind sehr teuer. Ein dreiphasiges Bordladegerät braucht alle diese Bauteile ganz einfach dreimal. Der Standard hat aus Kostengründen nur einen dieser Gleichrichterstränge. Dafür kann dieser eine Strang 32A Stromstärke verkraften während die drei des Luxury nur je 16A verarbeiten können.
daraus ergeben sich nun 3 x 16A x 230V = 11 kW für den Luxury/Comfort
und 1 x 32A x 230V = 7,36 kW für den Standard (Die-Schieflastbegrenzung lass ich hier aus Verständnisgründen bewußt aus.)
Jetzt liefert Deine Wallbox zwar drei Phasen, aber eben nur mit 16 A (11kW). Das würde perfekt zum Luxury passen. Aber beim Standard laufen 2 Phasen "ins Leere". Und die eine Phase die arbeitet, arbeitet nur mit 16A weil Deine 11 kW-Wallbox nicht mehr kann. Es wäre besser gewesen Dir eine 22 kWh-Box zu holen. Die hätte nicht so viel mehr gekostet, hier hätte die eine Phase aber (fast) mit ungebremsten Schaum laufen können. Die hätte nämlich (je nach EVU) mit mind. 20A liefern dürfen, evtl. aber sogar mit 27 oder noch mehr Ampere. Das wären dann 4,6 kW bzw. 6,2 kW
Und genau so ist auch die Situation an einer öffentlichen 22 kW-Säule mit Typ-2-Stecker (also ohne den unteren CCS-Teil). Dort wird dann Dein Standard auch mit den im Prospekt versprochenen 6,2 kW laden können. Aber eben nicht an einer 11kW-Säule bzw. Wallbox.
Ich hoffe ich konnte das jetzt so erklären dass es auch ein Laie versteht.
Die Spannung (230V vs. 400V) spielt hier in dieser Betrachtung übrigens keine Rolle da die Spannung immer dieselbe ist: Nämlich 230V zwischen Außenleiter und Mittelpunktsleiter (laienhaft: Phase und Nullleiter) und 400V zwischen Außenleiter und Außenleiter (laienhaft Phase und Phase). Du kannst also auch aus 2 normalen Schukosteckdosen in Deinem Haus 400V rausholen (wenn sie eben auf 2 verschiedenen Phasen laufen und die rote Cekon-Steckdose (Starkstrom) hat auch nur 230V zwischen Phase und Nulleiter. Die Spannung ist also immer nur eine Frage wo bzw. zwischen was ich messe. Und das hat mit den 120° Phasenverschiebung zwischen den 3 Außenleitern zu tun.