Alles anzeigenIch hab's Dir schon mal erläutert:
Wir haben ein europäisches Verbundnetz. Grenzüberschreitende Stromflüsse sind da normal und systembedingt. Diese beruhen aber nicht auf mangelnder Stromverfügbarkeit, sondern auf Abweichungen von den prognostizierten Verbräuchen. Kraftwerke werden je nach Kraftwerksart ständig hochgefahren, runtergefahren oder in der Leistung hoch- und runtergeregelt. Das erfolgt auf Grundlage von prognostizierten Lastkurven auf Stundenbasis an der Leipziger Strombörse. Gibt es Abweichungen von diesen Prognosen wird zu wenig oder zu viel Strom eingespeist. Dadurch sinkt oder steigt die Netzfrequenz von 50Hz um bis zu 0,2Hz. Das entspricht im europäischen Verbundnetz einer Leistungsdifferenz von 3 GW. Diese 3 GW werden als sogenannte "Primäre Regelreserve" vorgehalten und sind <1Min. verfügbar. Kommt es zu größeren Abweichungen wird bei Erreichen der 200 mHz-Grenze erst Strom aus anderen Verbund-Regionen zugeliefert oder abgegeben, oder im Extremfall (bei weiter abdriftender Netzfrequenz) dann nach einem genau festgelegten Plan mit einem kontrollierten Lastabwurf großer Verbraucher reagiert. Dies ist zum Glück in in der heutigen Zeit kaum noch notwendig da das Verbundnetz immer größer wird und daher immer besser "automatisch" ausgleicht. Ein Import oder Export von Strom bedeutet nicht mangelnde Erzeugerkapazität, sondern eine Abweichung vom prognostizierten Lastprofil.
Und auch nochmal an Dich: DOCH! Man kann Strom speichern und wir tun das auch schon seit Jahrzehnten. Entweder indirekt über Pumpspeicherkraftwerke oder auch schon seit Jahren direkt in Batteriespeichern! Und genau daher kommt der Strom auch vorzugsweise wenn die sogenannte "Dunkelflaute" herrscht (die übrigens viel seltener in Deutschland vorkommt als Laien das glauben). Wenn das nicht reicht, dann werden kurzfristig verfügbare Laufwasserkraftwerke oder Gasturbinen-Kraftwerke ans Netz genommen.
Und Ja! Die immer wieder aufkommenden AKW-Diskussionen sind obsolet!
1.) Wir hatten zum Schluss noch 6% Atomstrom
2.) Du würdest never ever, nirgendwo in Deutschland noch eine Mehrheit in der Bevölkerung bekommen für den Betrieb eines Atomkraftwerkes in deren Region
3.) Strom aus Atomenergie war zum Schluß die teuerste aller Stromarten.
4.) Wegen 3.) wollten auch die großen Stromkonzerne keine AKWs mehr weiter betreiben. Gundremmingen wurde am Abend des 14. April 2023 runtergefahren und bereits mit Beginn der folgenden Frühschicht wurde begonnen die Turbinen und die Einbauten der Kühltürme zu demontieren damit Fakten geschaffen wurden und keiner mehr auf die Idee kommen konnte jetzt die Blöcke doch wieder anzufahren.
5.) Wir sitzen nun auf einem Atommüllberg von 15.000 Tonnen hochradioaktivem Abfall für den wir noch kein einziges Endlager haben. Das Aufkommen an radioaktiven Abfällen steigt beim anstehenden Rückbau der Kernkraftwerke nochmal stark an. Zu den heute rund 130.000 Kubikmetern kommen bis zum Jahr 2060 noch einmal rund 170.000 Kubikmeter hinzu.
Und ich versichere Dir, das wird noch jahrzehntelange Diskussionen, Unruhen, Blockaden, Ausschreitungen und Gerichtsverfahren geben bis auch nur die allererste Tonne in einem Endlager vergraben werden kann. Und bis dahin lagert dieser Atommüll außerhalb der relativ gut geschützten AKW-Hüllen in etwas besseren Lagerhallen verteilt über die ganze Republik und ungeschützt vor Flugzeugabstürzen und Terroranschlägen. Viel Spaß mit dem was da noch alles kommen kann...
Und wieder keine einzige Quelle.
An alle: bitte Leute, alle könnten theoretisch Polemik. Aber es gibt hier den einen oder anderen, der jede einzelne Behauptung nachlesen will.. danke.